16.12.2024 – Die Preisgerichtssitzung als vertrauensbildende Massnahme
Zum Ende des Jahres 2024 blickt Prof. Zvonko Turkali auf siebzehn Preisgerichte zurück, deren Vorsitzender oder Mitglied er sein durfte. „Klar erkennbar ist die konstant hohe Architekturqualität der Wettbewerbsbeiträge. Zugleich ist eine Zunahme an Leistungen spürbar, die im Rahmen der Verfahren abgefragt werden, ohne dass sie für die Entscheidungsfindung in der Preisgerichtssitzung unbedingt erforderlich sind. Diese Entwicklung belastet in unnötiger Weise die teilnehmenden Büros«, so Turkali.
Turkali, seit 1998 Professor am Institut für Entwerfen und Gebäudelehre (Abteilung Baukunst) der Leibniz Universität Hannover war Mitglied von Gestaltungs- und Städtebaubeiräten, so unter anderem in Frankfurt am Main, Regensburg, Karlsruhe, Lübeck, Freiburg sowie Konstanz und Linz.
Während seine Lehrtätigkeit analytische Distanz und konzeptuelle Weite mit in die Preisgerichtsverfahren einbringe, erlaube die mehr als drei jahrzehntelange Erfahrung als Architekt im eigenen Frankfurter Büro einen regelmässigen Perspektivwechsel, der der inhaltlichen Diskussion zugute komme: »Ganz sicher bilden unsere breiten Erfahrungen aus Wohnungsbau, öffentlichen und Verwaltungsbauten, Sportstätten sowie Gastronomie, Freizeit und Hotel einen nutzbringenden Rahmen für die Juryagenda.«
Nicht zuletzt seien Kommunikationsfähigkeit und Diplomatie gefragt, so Prof. Turkali. So sei der Beteiligungsgrad der Bedürfnisgruppen und die Öffentlichkeit der Verfahren in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Auch sei ein ausgeprägtes Feingefühl in kommunalpolitischen Zusammenhängen gefragt.