Wohnen am Rebstockpark

Der städtebauliche Rahmenplan für den Rebstock geht auf den Entwurf des amerikanischen Architekten Peter Eisenman zurück. Die Idee Eisenmans war es, ein übergeordnetes System für den Städtebau zu entwickeln und zugleich einen verbindlichen Codex für die Gestalt der Gebäude sowie die Behandlung ihrer Fassaden zu definieren. Auf Grundlage geometrischer Regeln sollte ein Stadtteil mit deutlich ablesbaren Straßenräumen, gefalteten Gebäudevolumen und bewegten Freiflächen im Blockinneren entstehen. 

In der Umsetzung des Projektes sind einige Vorgaben aus dem Rahmenplan nicht flächendeckend umgesetzt worden. Dazu zählen die vorgesehenen gefalteten Landschaften, die sich als wenig praktikabel erwiesen, und die weitgehend geschlossenen Gebäudeecken, die beim Wohnungsbau zu erheblichen Problemen in der Tageslichtnutzung führen.

Auch wenn das anspruchsvolle theoretische Projekt nicht in allen Belangen realisiert worden ist, so ist aus Eisenmans Idee ein eigenständiges Quartier mit spannungsreichen städtischen Räumen entstanden.

Ziel unseres Entwurfs war es, auf Grundlage des städtebaulichen Masterplans samt Gestaltungscodex einen identitätsstiftenden Ort zu schaffen, der im hohen Maße dem Anforderungsprofil an das Wohnen an der Grenze zwischen Stadt- und Landschaftsraum gerecht wird.

Die fünf bis sieben Geschosse hohen Gebäude definieren als "perforierter Blockrand" den Straßenraum und schaffen im Inneren der Anlage einen geschützten Hofraum mit hoher Aufenthaltsqualität im Freien. Die Häuser verfügen über unterschiedlich große, für verschiedene Wohnformen taugliche Wohnungen. Die weitgehend als Zweispänner entwickelten Etagen sind durch die geschickte Organisation des Grundrisses für Singles ebenso gut nutzbar wie für das Wohnen mit mehreren Generationen. In die Gebäudeform integrierte zweigeschossige Townhouses verfügen über eigene Zugänge sowie unmittelbar an das Gebäude angrenzende private Gärten. Sie sind in besonderer Weise für Familien mit Kindern geeignet.