Haus des Handwerks
Das Haus des Handwerks ist ein Kind seiner Zeit. 1972 in der Frankfurter Innenstadt erstellt, zeigt es typische Merkmale von Bürobauten damaliger Epoche. So prägen horizontale Fensterbänder sowie massive Brüstungen das sympathisch zurückhaltende Erscheinungsbild der Fassade und machen zugleich den konstruktiven Aufbau des Gebäudes als Stahlbeton-Skelettbau deutlich. Um den innerstädtischen Bedürfnissen an Parkplätzen zu entsprechen, ist das Haus im Erdgeschoss aufgeständert. Ein zusätzliches Angebot in der Nutzung des Gebäudes stellt der Veranstaltungssaal im sechsten Obergeschoss dar.
Die Sanierung des Gebäudes umfasste die Erneuerung seiner Fassaden, die Modernisierung der Gebäudetechnik, die Aktualisierung des Brandschutzes und die Umstrukturierung einzelner Etagen. Ziel der Umbaumaßnahme war es, den Charakter des Hauses in seinem Wesen zu erhalten und - wenn möglich - zu stärken.
Ein vor die Fassade des Bestandes gehängtes, großformatiges „Bild“ aus transparenten Mosaikfliesen greift die Grundprinzipien der Gestaltung des Hauses auf und dient der energetischen Optimierung der Gebäudeaußenwand. Die etwa fünf auf fünf Zentimeter großen und acht Millimeter starken Glassteinchen reflektieren bei Tag und Nacht das natürliche Licht mit unterschiedlicher Intensität. Sie changieren zwischen einem entspannten Halbdunkel bei Mondschein und einem Weiß von unendlicher Tiefe, das unter direkter Sonne zu leuchten beginnt.
Das Treppenhaus und die Büroetagen sind in ihrer Struktur erhalten geblieben. Offenheit und Transparenz sind die wesentlichen Charaktere des Inneren.
Der Saal ist zukünftig in zwei unterschiedlich große Veranstaltungsräume unterteilbar. Die neue Variabilität wird durch die modernisierte Gebäudetechnik und verbesserte Raumakustik unterstützt.
Als weitere Besonderheit des Gebäudes ist die neugeschaffene Dachterrasse zu nennen. Mit dem Bodenbelag aus Holzdielen und der umlaufenden Hecke aus Kirschlorbeer entsteht ein Außenraum von eigenständiger Qualität. Er dient als Aufenthalts- und vielfältig nutzbarer Veranstaltungsraum unter freiem Himmel. Die Ausblicke auf die Frankfurter Skyline sind beeindruckend.
Die Dachterrasse stellt den zweiten Fluchtweg aus dem Gebäude dar. Damit ist sie nicht nur ein prägnanter Ort, sondern einer der schönsten Fluchtwege Frankfurts zugleich.
Planung & Bauleitung | Turkali Architekten |
Bauherr | Eigentümergemeinschaft Haus des Handwerks |
Standort | Kettenhofweg 14-16, Frankfurt am Main, Deutschland |
Bauzeit | 2011-2012 |
Fotografie | Christian Eblenkamp |