Oberstufenzentrum Recht
Die städtebauliche Struktur Berlin-Charlottenburgs ist weitgehend durch eine geschlossene, straßenbegleitende Bebauung geprägt. Stellenweise sind noch Baulücken vorzufinden, die auf Bombardements der Stadt zum Ende des Zweiten Weltkriegs zurückzuführen sind. In derartigen Lagen sind die hohen Brandwände angrenzender Häuser sichtbar und der Blick bis tief in das Innere des Gebäudeblocks geöffnet.
Eine solche räumliche Situation galt es mit dem neuen Schulgebäude zu bebauen. Der städtebaulichen Logik folgend nimmt der Neubau die Höhe des Nachbargebäudes auf. Er ist zugleich straßen- wie auch brandwandbegleitend erstellt. Die Entscheidung zum einseitigen Anbau des Gebäudes führt erfahrungsgemäß zur Einschränkung in der Tageslichtnutzung und erfordert eine besondere Grundrisslösung.
Während alle Klassenräume an den drei tageslichtzugewandten Seiten des Hauses angeordnet sind, verbindet eine an der Brandwand positionierte, repräsentative Treppe die einzelnen Etagen. Das Zentrum des Neubaus ist nicht bebaut. Dieser unbebaute Kern schafft einen über die gesamte Höhe des sechsgeschossigen Gebäudes reichenden, überdachten Innenhof.
Über die Ränder der Hofüberdachung gelangt das zenitale Licht in das Innere und verleiht dem Haus eine besondere Atmosphäre, die je nach Tages- und Jahreszeit wechselt. Die hofumfassenden Wände sind aus satinierten Glasbausteinen erstellt, durch die ein diffuses Tageslicht in die angrenzenden Räume gelangt.
Planung | Turkali Architekten |
Bauherr | Land Berlin vertreten durch: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung |
Standort | Danckelmannstraße 26-28, Berlin, Deutschland |
Wettbewerb | 1999, 1. Rang |
Bauzeit | 2002-2014 |
Fotografie | Christian Eblenkamp |
Link | Oberstufenzentrum Recht |